Article10 Schritte zur Entwicklung einer App

1. Definiere den Zweck und die Ziele deiner App

Bevor Du mit der Entwicklung beginnst, ist es entscheidend, den Zweck der App klar zu verstehen. Welche Probleme wird sie lösen? Was wird sie tun? Die Definition des Zwecks und der Ziele der App ist der erste und wichtigste Schritt bei der Erstellung einer App.

Methode
Eine effektive Methode, um den Zweck und die Ziele besser zu verstehen, ist die Erstellung von Benutzerpersonas. Personas sind fiktive, aber detaillierte Beschreibungen von typischen Benutzer:innen deiner App, die deren Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Ziele darstellen. Durch die Erstellung von Personas kannst du ein tieferes Verständnis für deine Zielgruppe entwickeln und sicherstellen, dass deine App Funktionen bietet, die tatsächlich benötigt werden.

2. Recherchiere deine Zielgruppe und Wettbewerber

Die Kenntnis deiner Zielgruppe ist entscheidend für die Erstellung einer App, die die Leute nutzen wollen. Die Analyse der Konkurrenz kann ebenfalls wertvolle Einblicke in das liefern, was funktioniert und was nicht. Die Identifizierung dessen, was deine Konkurrenten gut machen und wo sie Schwächen haben, kann dir helfen, eine bessere App zu erstellen.

Profitipp
Gehe in den AppStore/Playstore und lese dir die Bewertungen zu den Konkurrenz-Apps durch. Achte vor allem auf negative Bewertungen um herauszufinden was man besser machen kann und achte auf Dinge die sich die Nutzer wünschen.

3. Erstelle ein Wireframe

Ein Wireframe ist eine visuelle Darstellung des Designs und der Funktionalität der App. Dies ist ein wesentlicher Schritt im Entwicklungsprozess, er hilft dir die App zu visualisieren und vor der Entwicklungsphase notwendige Änderungen vorzunehmen. Bei einem Wireframe geht es nicht um das perfekte Design und nicht um Details, wie Farben und Schatten, sondern es geht um das grobe Layout und den Nutzerfluss.

Analoge Methode
Nimm Stift und Papier und zeichne deine Wireframes. So belastest du dich nicht mit dem Erlernen von Tools und hast keine technischen Ablenkungen und Spielereien, die nur Zeit kosten. Nichts fördert die Kreativität so sehr wie ein leeres weißes Blatt Papier. Schneide Standardelement, wie Buttons, einfach mit der Schere aus. So kannst du viel schneller durch Verschieben neue Layouts testen.

4. Gestalte die Benutzeroberfläche und prüfe die Benutzererfahrung

Die Benutzeroberfläche (UI) und die Benutzererfahrung (UX) sind entscheidend für den Erfolg einer App. Das Design sollte intuitiv und benutzerfreundlich sein, um es den Benutzer:innen zu erleichtern, durch die App zu navigieren. Eine reibungslose und einfach zu bedienende Benutzererfahrung ist der Schlüssel, um die Nutzer:innen bei der Stange zu halten. Überprüfe auch immer, ob die Ziele aus dem ersten Punkt erreicht werden. Die Nutzer:innen laden deine App herunter weil sie damit ein Problem lösen wollen und nicht weil die Benutzeroberfläche so schön gestaltet ist.

Tool-Empfehlung
Zur Gestaltung der UI solltest du dich in ein professionelles Tool einarbeiten. Wir empfehlen Figma (www.figma.com), mit diesem kannst du einen Click-Dummy deiner App erstellen und die UI sehr realistisch testen.

Inspiration
Versuche nicht alles neu zu erfinden, denn das wirst du nicht schaffen. Lass dich inspirieren von anderen Designentwürfen (schau mal auf www.dribbble.com) und von erfolgreichen anderen Apps. Nutzer:innen werden sich bei bewährten und bekannten UI-Konzepten schnell in deine App einarbeiten können.

5. Erstelle ein Minimum Viable Product (MVP)

Bevor Du Dich voll und ganz in die Entwicklung stürzt, ist es klug, erst einmal ein MVP zu bauen. Ein MVP ist eine abgespeckte Version deiner App, die nur die wichtigsten Funktionen enthält. Der Sinn dahinter ist, deine grundlegenden Annahmen über die App so schnell und kosteneffizient wie möglich zu testen. Identifiziere die Kernfunktionen, die absolut notwendig sind, um den Hauptnutzen deiner App zu bieten. Fokussiere dich darauf, diese so einfach und klar wie möglich zu gestalten. Indem du mit einem MVP startest, minimierst Du das Risiko, Zeit und Ressourcen in Features zu investieren, die vielleicht gar nicht benötigt oder gewünscht werden. Außerdem erlaubt es dir, schneller auf den Markt zu kommen und wertvolles Feedback für die nächste Entwicklungsphase zu sammeln.

6. Entwickle die Funktionalität der App

Jetzt wird die echte App zum Leben erweckt. Die Entwicklungsphase umfasst das Programmieren aller notwendigen Funktionen und Testen der Funktionalität der App. In dieser Phase beschäftigst Du Dich in der Regel sowohl mit dem Frontend (das ist das, was der Benutzer sieht) als auch mit dem Backend (das sind Datenbanken, Server, APIs etc.).

Die Entwicklung des Frontends kann auf verschiedene Wege erfolgen:

  • Nativ: Bei der nativen Entwicklung erstellst du separate Codebasen für unterschiedliche Betriebssysteme wie iOS und Android. Das ermöglicht hohe Leistung und vollen Zugang zu nativen Gerätefunktionen, erfordert allerdings mehr Zeit und Ressourcen.
  • Cross-Plattform: Hier kannst Du ein Framework wie React Native oder Flutter verwenden, das es dir ermöglicht, mit einer einzigen Codebasis für mehrere Plattformen zu arbeiten. Das spart dir Zeit und Ressourcen, kann aber eventuell zu Leistungseinbußen führen oder den Zugang zu bestimmten nativen Funktionen einschränken.
  • Web-Apps: Diese Apps sind im Grunde mobile Websites, die so gestaltet sind, dass sie wie native Apps funktionieren. Sie sind plattformunabhängig und schnell zu entwickeln, bieten aber oft nicht den vollen Zugang zu nativen Funktionen.
  • Hybride Apps: Das sind Mischformen, die Web-Technologien für die Darstellung und native Container für den Zugang zu Gerätefunktionen nutzen. Frameworks wie Cordova oder Ionic könnten hier interessant für Dich sein.
Inspiration
Bei der Wahl der Technologie gibt es keinen Königsweg. Viele Wege können zum Ziel führen. Berücksichtige auch deine eigenen Vorkenntnisse oder die deines Teams. In welcher Programmiersprache fühlst du dich wohl.

Bei der Entwicklung des Backends kannst du aus verschiedenen Ansätzen wählen:

  • Eigenes Backend: Du kannst ein komplett eigenes Backend von Grund auf entwickeln. Hierbei hast Du die volle Kontrolle, es erfordert jedoch viel Zeit und Expertise in Backend-Technologien wie Node.js, Ruby on Rails, Spring (Java) oder Django.
  • Backend-as-a-Service (BaaS): Dienste wie Firebase oder AWS Amplify bieten Backend-Funktionalitäten, die du direkt in Deine App integrieren kannst. Das spart Zeit, schränkt aber die Kontrolle und Anpassbarkeit ein.
  • Serverless Architektur: Mit Funktionen wie AWS Lambda oder Azure Functions kannst Du Backend-Logik in kleine, unabhängige Funktionen aufteilen, die nur bei Bedarf laufen. Das ist skalierbar und oft kosteneffizienter.
Prüfe auch, ob Du auf ein Backend verzichten kannst oder die Cloud-APIs der jeweiligen Plattform nutzen kannst.

Wirf auch mal einen Blick auf NoCode- oder LowCode-Plattformen.

7. Teste die App mit echten Nutzern

Nachdem du die App entwickelt hast und deine Tests abgeschlossen und Bugs behoben hast, ist es unerlässlich, die App durch echte Nutzer:innen testen zu lassen. Dies kann in Form von Beta-Tests, Usability-Tests oder Fokusgruppen erfolgen. Das User-Testing bietet dir wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die App von deiner Zielgruppe wahrgenommen wird, und offenbart eventuell Probleme oder Unklarheiten, die in internen Tests übersehen wurden. Es ist wichtig herauszubekommen, ob die Ziele aus dem ersten Punkt auch tatsächlich von den Benutzer:innen erreicht werden.

Beobachte deine Testpersonen bei der Bedienung der App sehr genau. Nach welchen Funktionen muss erst gesucht oder auch nachgefragt werden. Oder gab es Fehlbedienungen. Vielleicht nimmst du die Tests mit einer Kamera auf, um es später genauer auswerten zu können.

8. Reiche deine App im App Store oder auf einer anderen Vertriebsplattform ein

Sobald die App fertig ist, ist es an der Zeit, sie im App Store, Play Store oder auf einer anderen Vertriebsplattform einzureichen. Dies ist der Ort, an dem die Benutzer die App herunterladen, nutzen und auch kommentieren können. Erstelle für die Plattform Beschreibungstexte und Bilder, die deine Zielgruppe auch ansprechen. Es ist wichtig, dass die App den Anforderungen des Stores entspricht, bevor sie eingereicht wird. Schau dir die Anforderungen genau an sonst wird die App abgelehnt. Apple prüft sehr genau, z.B. eine MacOS-Anwendung muss den Dark-Mode unterstützen.

9. Vermarkte die App durch Werbung und andere Werbemaßnahmen

Um sicherzustellen, dass die App erfolgreich ist, ist es wichtig, sie effektiv zu vermarkten. Nutzen Sie Werbung und andere Werbemaßnahmen, um auf die App aufmerksam zu machen. Dazu können soziale Medien, E-Mail-Marketing und andere Kanäle gehören.

Nimm diesen Punkt wirklich ernst. Ohne Werbung oder vorhandene Nutzerbasis wird niemand die App herunterladen.

10. Sammle Feedback und verbessere deine App kontinuierlich

Schließlich ist das Sammeln von Benutzerfeedback entscheidend, um die App im Laufe der Zeit zu verbessern. Dieses Feedback kann dazu verwendet werden, Bereiche zu identifizieren, die Verbesserungen benötigen und notwendige Änderungen vorzunehmen. Die kontinuierliche Verbesserung der App stellt sicher, dass sie relevant bleibt und die Bedürfnisse deiner Nutzer:innen weiterhin erfüllt.

Indem du diesen 10 Schritten folgst, kannst du erfolgreich eine großartige App entwickeln und veröffentlichen, die die Probleme deiner Zielgruppe löst. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei!

Stefan Urbansky
HxCode
Dr.-Ing. Stefan Urbansky

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